Kinderyoga braucht sich längst nicht mehr hinter seinem großen Bruder, dem Yoga für Erwachsene, zu verstecken. Denn die Vorteile, die Yoga für den gesamten Organismus von Erwachsenen hat, sind auch für kleine Menschen sichtbar.

Kinderyoga wirkt! Und das wurde bereits in zahlreichen Studien belegt. Es wirkt wie das Yoga für Erwachsene gleich auf mehreren Ebenen, auf der körperlichen, der geistigen und der sozialen Ebene. “Yoga wirkt”, Pressemitteilung des BDY. Unter dieser Überschrift informierte der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland, BDY e.V., über aktuelle Studien zur Wirksamkeit der Yoga-Praxis. Presse-Mitteilung des BDY vom 20.02.2013:

Die Wirkungen im Einzelnen

Auf den Körper:

Die Kinder gewinnen an einer aufrechten Körperhaltung und erhalten sich Kraft und Flexibilität, gerade auch im Wachstum. Stärkende Übungen sorgen für gesunde Knochen, Muskeln, mehr Kondition – und jede Menge MUT! Unstrittig ist, dass Kinderyoga die Muskeln stärkt, den Körper flexibler und dehnbarer werden lässt. Ein wichtiges und aktuelles Thema, denn Kinder bewegen sich heutzutage viel zu wenig. Übungen, die wir Erwachsenen vielleicht als Kinder noch leicht bewältigen konnten – Rückwärtsgehen, Vorbeugen oder das Auffädeln einer Perle auf einen Faden – stellen manche Kinder heutzutage vor eine echte Herausforderung. Hier kann Kinderyoga helfen, indem es wieder zu mehr Körperbewusstsein und Stärke verhilft.

Auf den Geist:

Kinderyoga stärkt die Konzentrationsfähigkeit und das Körperbewusstsein. Die Kinder lernen Verantwortung fürs eigene Tun. Es wird ein gesunder Umgang mit stressigen Situationen vermittelt – anhand von Übungen aus der Achtsamkeit, aber auch durch die Yogahaltungen und erste Atemübungen. Schau dir unseren Freddy an, durch ihn kann man lernen, wie man gelassen und voller Vertrauen durch das Leben geht. Kinderyoga kann für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen. Zu Lernen im Hier und Jetzt zu bleiben, das immer wiederkehrende Gedankenkarussell zum Schweigen zu bringen – welcher Mensch profitiert hier nicht von den heilenden Kräften des Yoga?

Auf der sozialen Ebene:

Durch das Einflechten von yogischen Prinzipien in den Unterricht erlernen die Kinder einen rücksichtsvollen und freundlichen Umgang mit anderen. Kreativität und das Vertrauen in eine positive Welt sowie das Gefühl der Selbstwirksamkeit werden gestärkt. Der Yoga mit seinem philosophischen System ist jedoch noch wesentlich vielfältiger. Der Gelehrte Patanjali war der erste, der vor rund 1700 Jahren das „Yoga Sutra“ verfasste – und damit quasi die „Regeln“ für den Gebrauch von Yoga schriftlich festhielt. Und hier sind vor allem die Yamas zu nennen: Jenes der insgesamt acht Glieder, das die Regeln für ein harmonisches Miteinander beschreibt. Als Beispiel sei hier „Ahimsa“ genannt: Die Gewaltlosigkeit. Das Thema ist mannigfaltig und reicht vom Veganismus über Mobbing und Magersucht bis hin zu Fridays for Future. „Wie können wir freundlich miteinander umgehen, ohne uns zu schlagen oder zu beschimpfen?“ – Spannende Fragen wie diese können im Kinderyoga-Unterricht bereits mit kleinen Kindergartenkindern erörtert und durch Yoga erlebbar werden. Kinderyoga trägt also auch zum besseren sozialen Klima bei – im Elternhaus, aber auch in Schulen und der Gesellschaft.